EISEN ein essentieller Bestandteil!
7. Dezember 2019Herzinfarkt und Schlaganfall
9. Februar 2020Schilddrüse und Schwangerschaft
In der Schwangerschaft kommt es zu wichtigen Anpassungsvorgängen in der Schilddrüse. Während der Schwangerschaft sollte der Schilddrüsenstoffwechsel stets für Mutter und Fetus zusammen betrachtet werden. Zu Beginn der Schwangerschaft erhält der Fetus die benötigten Schilddrüsenhormone ausschließlich über den mütterlichen Kreislauf. Auch nach Beginn der fetalen Schilddrüsenhormonsynthese im 2. Trimenon ist der Foetus von der maternalen Versorgung abhängig und daher kommt es zu einem Mehrbedarf an maternalen Schilddrüsenhormonen.Als essenzieller Baustein der Schilddrüsenhormone spielt Jod eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer normalen Schilddrüsenfunktion. Die verschiedenen Stoffwechselveränderungen während der Schwangerschaft führen insgesamt zu einem deutlich gesteigerten Jod Bedarf. Frauen mit einer ausgeglichenen Jodversorgung vor und während der Schwangerschaft können diesen geänderten Bedarf in der Regel problemlos abdecken. Bei mildem oder moderatem Jodmangel steigt jedoch das Hypothyreoserisiko.
Eine britische Studie zeigt bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft inadäquat mit Jod versorgt waren, im Vergleich zu Müttern mit ausreichender Jodversorgung einen niedrigeren Intelligenzquotienten im 8. Lebensjahr (Absenkung des Gesamt IQs um 3 Punkte) sowie eine eingeschränkte Lesefähigkeit und ein schlechteres Sprachvermögen. Ein schwerer Jodmangel in der Schwangerschaft ist mit einer gesteigerten perinatalen und kindlichen Mortalität assoziiert. Bei mildem mütterlichen Jodmangel wird eine Assoziation mit Defiziten der kognitiven Entwicklung und Aufmerksamkeit sowie Hyperaktivität diskutiert.
Studien sprechen von einer unzureichenden Jodversorgung bei über 30% der Erwachsenen. Insbesondere Frauen im fertilen Alter sind oft nur grenzwertig oder unzureichend mit Jod versorgt. Die kalkulierte Schätzung der Jodzufuhr liegt bei 99-114 ug/d. Mit dieser Ausgangslage rät die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie im Rahmen der Initiative „Choose Wisely" der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin allen Schwangeren und Stillenden eine Jodsupplementation mit 150- 200 ug täglich, diese sollte idealerweise drei Monate präkonzeptionell begonnen werden.
Wer sollte sich jedenfalls einer Untersuchung unterziehen:
- Frauen mit KINDERWUNSCH- Frauen in Jodmangelgebieten,
- älter als 30 Jahre,
- mehr als zwei vorhergegangene Schwangerschaften,
- Schilddrüsendysfunktion in der Vorgeschichte
- Familienanamnese mit Schilddrüsendysfunktion oder autoimmune Schilddrüsenerkrankung
z.B. Radiatio oder Operation im Halsbereich
- Abbruch oder Frühgeburt in der Vorgeschichte. Infertilität
- Amiodaron- oder Lithiumeinnahme. (kürzliche) Exposition mit jodhaltigem Kontrastmittel
- Diabetes mellitus Typ 1 oder andere Autoimmunerkrankungen
- Symptome einer Hypo oder Hyperthyreose
- Struma
- BMI>= 40 kg/m²
- Schilddrüsenantikörpernachweis
Bei Kinderwunsch ist präkonzeptionell eine Jodsupplementation empfohlen; dies gilt auch für
Frauen mit Autoimmunthyreoiditis.
In der Schwangerschaft gelten (neue) trimenonspezifische Referenzbereiche. Da meist keine schwangerschaftsspezifischen Angaben vorliegen, sollte im 1. Trimenon der TSH-Referenzbereich der Normalbevölkerung abzüglich 0,5 mU/L verwendet werden; dies entspricht einem oberen TSH-Grenzwert (Assay-abhängig) von ca. 3,8 mU/L.
Bei vorbestehender Levothyroxin-Substitution ist mit Feststellung der Schwangerschaft eine Erhöhung der täglichen Levothyroxin-Dosis um 25-30% erforderlich. Postpartal sollte unter TSH·Kontrollen auf die präkonzeptionelle Dosis reduziert werden.
Die Behandlung einer Schwangeren mit manifester Hyperthyreose bzw. persistierenden TSHRezeptor- Antikörpern bei Morbus Basedow muss interdisziplinär durch den Gynäkologen/in, und Facharzt für Innere Medizin erfolgen.
Gerne können Sie sich dazu online über www.kardio-fuchs.wien einen Termin auswählen und buchen, oder Sie kontaktieren uns telefonisch unter 01/40 235 49.
In der Schwangerschaft gelten (neue) trimenonspezifische Referenzbereiche. Da meist keine schwangerschaftsspezifischen Angaben vorliegen, sollte im 1. Trimenon der TSH-Referenzbereich der Normalbevölkerung abzüglich 0,5 mU/L verwendet werden; dies entspricht einem oberen TSH-Grenzwert (Assay-abhängig) von ca. 3,8 mU/L.
Bei vorbestehender Levothyroxin-Substitution ist mit Feststellung der Schwangerschaft eine Erhöhung der täglichen Levothyroxin-Dosis um 25-30% erforderlich. Postpartal sollte unter TSH·Kontrollen auf die präkonzeptionelle Dosis reduziert werden.
Die Behandlung einer Schwangeren mit manifester Hyperthyreose bzw. persistierenden TSHRezeptor- Antikörpern bei Morbus Basedow muss interdisziplinär durch den Gynäkologen/in, und Facharzt für Innere Medizin erfolgen.
Gerne können Sie sich dazu online über www.kardio-fuchs.wien einen Termin auswählen und buchen, oder Sie kontaktieren uns telefonisch unter 01/40 235 49.