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9. September 2024Künstliche Intelligenz ist in der Medizin ein wichtiger Faktor geworden, mit deren Hilfe Ärzte bei der Diagnose und Behandlung von Patienten unterstützt werden können. Auch in der Kardiologie gibt es viele Einsatzgebiete für KI mit einem großen Gewinn für Patienten.
Ein wichtiger Anwendungsbereich für Künstliche Intelligenz sind bildgebende Verfahren, wie etwa Magnetresonanztomographie oder Ultraschall – sie kann hier erfolgreich bei der Analyse und Interpretation der Bilder eingesetzt werden. So konnte eine Studie der Oxford Universität belegen, dass Bilder aus Herz-Ultraschalluntersuchungen von einer KI sehr präzise und konsistent analysiert wurden. In einer weiteren Studie konnte eine KI die Bilder von Herz-Ultraschalluntersuchungen in Sekunden auswerten und so viel Zeit sparen.
Auch bei der EKG-Diagnostik ist Künstliche Intelligenz hilfreich. Wie eine Studie des Universitätsklinikum Düsseldorf zeigt, konnte diese die Kurven des Herzrhythmus so gut interpretieren, dass sie einen innerhalb der vergangenen 3 Monate abgelaufenen Myokardinfarkt zuverlässiger erkennen konnte als ein Facharzt für Kardiologie.
Einsatz bei Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz
Zur Erkennung von Vorhofflimmern wurde ebenfalls eine KI erfolgreich hinzugezogen. Bereits 2019 gab es eine Studie, die im Fachmagazin Lancet veröffentlicht wurde, die beschrieb, dass die KI schon in einem 10-Sekunden-EKG die Neigung zu Vorhofflimmern erkennen konnte und damit mehr sah als das geübte Auge eines erfahrenen Kardiologen. Aktuell fördert die Deutsche Herzstiftung ein innovatives Forschungsprojekt, das den Erfolg einer Katheterablation bei Vorhofflimmern mittels KI-basierter EKG-Analyse genauer vorhersagen soll.
Eine weitere derzeit laufende Untersuchung will aufzeigen wie der Einsatz von Verfahren der Künstlichen Intelligenz sowie Anwendungen aus der Robotik individualisierte Therapien für Patienten mit Herzinsuffizienz entwickeln kann. Dafür arbeiten Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg und Mainz an einem gemeinsamen Forschungsprojekt zusammen.
Forschungsprojekte von Österreich bis China
In Österreich arbeitet zurzeit das Linzer Kinderherz Zentrum am Kepler Universitätsklinikum mit dem Institut für Biomechanik am Imperial College in London zusammen. Hier wird mit Hilfe von künstlicher Intelligenz an der Verbesserung der Behandlungsprognose und somit der Lebenserwartung geforscht.
Die Ergebnisse eines spannenden Projektes aus China wurde im European Heart Journal veröffentlicht. Forscher des Fuwai Hospital in Peking haben mithilfe eines KI-Bilderkennungsprogrammsanhand von vier Bildern der Patienten deren Herzinfarktrisiko analysiert. Auch KI-„Ohren“ kommen in der medizinischen Forschung zum Einsatz. So wird am Deutschen Herzzentrum der Charité und der US-amerikanischen Mayo Clinic eine Studie durchgeführt, die aufzeigen soll wie KI an der Stimme erkennen kann, ob Patienten an einer akuten Herzinsuffizienz leiden oder nicht. Denn bei dieser Krankheit sammelt sich Wasser in der Lunge, was die Stimme – für das menschliche Ohr kaum hörbar – verändert.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligent in der Kardiologie wird in Zukunft sicher noch viel größer. Wenn Sie fragen zum Thema haben, können Sie mich gerne in meiner Ordination kontaktieren!