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11. Dezember 2023Vorhofflimmern zählt zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen. Neben kardiologischen Untersuchungsmethoden können Smartwatches mit EKG-Funktion eine bessere Früherkennung ermöglichen. Ganz aktuell wird auch ein spezielles Rhythmus-Pflaster erprobt.
Herzrasen, Herzklopfen oder Herzstolpern – ein unregelmäßiger Herzschlag kann unangenehm sein und Angst machen. In vielen Fällen sind diese Unregelmäßigkeiten harmlos, können jedoch auch Anzeichen für Vorhofflimmern sein. Eine Herzrhythmusstörung, die unbedingt erkannt gehört, da sie auf Dauer das Risiko für Schlaganfälle oder Herzschwäche erhöht.
Rasant unrhythmisch
Beim Vorhofflimmern breiten sich elektrische Impulse in den Vorhöfen unregelmäßig aus. Der eigentlich rhythmische Herzschlag wird so gestört. Während das Herz normalerweise rund 60- bis 100-mal pro Minute schlägt, kann es nun rasant unrhythmisch schlagen, etwa 120- bis 160-mal pro Minute, in manchen Fällen sogar bis 200-mal. Auch ein Unruhegefühl, Schwindel, Luftnot, Schmerzen in der Brust oder kurzzeitiger Bewusstseinsverlust sind mögliche Symptome.
Langzeit-EKG oder Smartwatch-Lösung
Um Vorhofflimmern zu diagnostizieren, ist ein Elektrokardiogramm (EKG) notwendig. Da aber – vor allem zu Beginn – das Vorhofflimmern oft nur in mehr oder weniger
langanhaltenden Episoden auftritt, ist meist eine längere Überwachung des Herzschlags nötig. Ein Langzeit-EKG über mehrere Tage ist oft sinnvoll, zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit eines Eventrecorders. Dieses Gerät können Betroffene beim Auftreten von Rhythmusstörungen auf die Haut des Oberkörpers halten und selbst ein kurzes EKG aufzeichnen. Eine weitere Aufzeichnungs-Möglichkeit sind Smartwatches mit EKG-Funktion. Die Daten der Messungen können gespeichert und dann von einer Kardiologin oder einem Kardiologen ausgewertet werden.
Neue mobile Untersuchungsmethode
Um Rhythmusstörungen zu finden, die bislang keine Symptome machen, erprobt die Universität Göttingen zurzeit ein mobiles Rhythmus-Pflaster, das auf die Brust geklebt wird und den Herzschlag mithilfe einer integrierten EKG-Aufzeichnungseinheit für zwei Wochen aufzeichnet. So können auch ganz kurze Phasen von Unregelmäßigkeiten festgehalten werden.
Therapie: von Medikamenten bis Katheterablation
Steht die Diagnose, kann Vorhofflimmern medikamentös behandelt werden, um den Herzrhythmus zu stabilisieren. Blutverdünner senken zudem das Schlaganfallrisiko. Sollten diese Maßnahmen nicht helfen, kann das Herz mittels eines Elektroschocks wieder in den normalen Rhythmus gebracht oder eine sogenannte Katheterablation durchgeführt werden. Bei diesem Eingriff können geschädigte Stellen des Herzgewebes verödet und dadurch Herzrhythmusstörungen beseitigt werden.
Wenn Sie unter einem unregelmäßigen Herzschlag leiden, können wir gerne in meiner Ordination diese Herzrhythmusstörung abklären und mögliche Therapieschritte überlegen.