Was herzkranke Patienten über das Coronavirus (COVID -19) wissen sollten
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Die aktuelle Coronavirus-Pandemie zählt zu den größten weltumspannenden Krisen und stellt nicht nur für die Gesundheitssysteme sondern für die gesamte Gesellschaft eine extreme Herausforderung dar.Obwohl Sportler nicht zur Risikogruppe bei der Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus gehören ist eine Infektion und Erkrankung an COVID-19 bei AthletInnen nicht auszuschließen und in seltenen Einzelfällen schwerere Verläufe bei gesunden und fitten Sportlern möglich sind.
Bekannt ist in der Zwischenzeit, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 mit bekanntermaßen schweren akuten und wahrscheinlich auch chronischen Gesundheitsschäden einhergeht. Hierbei stellt sich insbesondere für die betroffenen Wettkampfsportler die Frage, wie nach stattgehabter Infektion mit diesem Virus die Re-Integration in den Sport mit vertretbarem Risiko erfolgen kann. „Wie gestaltet man für die SportlerInnen einen möglichst sicheren Einstieg in den Wettkampfsport nach einer Infektion mit SARS-CoV-2, einer COVID-19 Erkrankung.
Das klinische Bild einer Infektion mit SARS-CoV-2 ist hochvariabel und reicht von einer völligen Symptomfreiheit bis hin zu einem letalen Verlauf. Im Besonderen sind im Falle einer COVID-19 Erkrankung neben der Lunge, auch das Herzkreislaufsystem, das zentrale und periphere Nervensystem, der Skelettmuskel, sowie Leber und Nieren akut betroffen und können nachhaltig geschädigt werden. Zwar sind entsprechende Komplikationen vermehrt bei Risikopersonen zu erwarten, doch kann es auch bei jungen Personen zu schweren Symptomen und Verläufen kommen.
Schwere Fälle haben, wie sich herausstellt eine hohe Wahrscheinlichkeit für Folgeschäden.
Die Lunge:
Besonders die Lunge ist von nachhaltigen Veränderungen betroffen, was besonders für die Sportausübung und insbesondere auch für die sportliche und körperliche Belastbarkeit der Betroffenen gerade im Leistungssport von hoher Relevanz ist. Das Krankheitsbild der Lungenfibrose hat nach aktuellen Forschungen verringerte Diffusionskapazität und eine
reduzierte Leistungsfähigkeit zu Folge. Es ist die Störung des Gasaustausches als Folge einer Diffusionsstörung, die die Leistungsfähigkeit einschränkt. Für Sportler nach einer Erkrankung an COVID-19 ist die Abklärung von Spirometrie und Ergometrie mit Messung der Sauerstoffsättigung wesentlich. Bei zusätzlicher Pneumonie eine Spiroergometrie möglichst mit Blutgasanalyse und ggf. auch eine Messung der Diffusionskapazität empfohlen.
Von Vorteil ist, wenn bei den Sportlern vergangene spirometrische Vorbefunde vorliegen, denn dann können auch subtile Veränderungen besser interpretiert werden.
Das Herz:
Eine für die SportlerInnen spezielle Bedeutung besitzt bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 eine mögliche Mitbeteiligung des Myokards (des Herzmuskels). Im Rahmen einer COVID-19 Erkrankung werden im Rahmen schwerer Verläufe fulminante Myokarditiden beschrieben, und erhöhte Troponinwerte festgestellt. Zwischen einer Infektion mit SARS-COV-2 und plötzlichem Herztod ist noch nicht endgültig geklärt.
Es wird bereits bei symptomfreien SARS-CoV-2–positiven SportlerInnen zur Durchführung eines Ruhe-EKG geraten. Bei symptomatischen AthletInnen mit und ohne Pneumonie sollte zusätzlich eine Echokardiographie und ein Belastungs-EKG durchgeführt werden. Bei Hinweisen auf eine myokardiale Beteiligung im Sinne eines erhöhten Troponin-Wertes oder Auffälligkeiten in den oben genannten Untersuchungen sollte die Indikation für ein Kardio-MRT großzügig gestellt werden.
Neben der Beeinträchtigung des Herzmuskels sind weitere kardiovaskuläre Manifestationen bei COVID-19 beschrieben. Diese umfassen akute Koronarsyndrome, Myokardinfarkte sowie thrombo-embolische Ereignisse in der Peripherie und der Lunge.
Umso wichtiger ist die Untersuchung bei einem Kardiologen.
Was ist zu tun:
Nach durchgemachter Infektion mit SARS-CoV-2 und vor der Rückkehr in den Wettkampfsport sollten sich die SportlerInnen einer ärztlichen Einschätzung unterziehen. Hier wird Ruhe und Belastungs-EKG empfohlen und je nach Ausprägung der Krankheit eine Spirometrie, Messung der Sauerstoffsättigung und ggf. einer Blutgasanalyse.
Neben der im Rahmen der Akutbehandlung erhobenen Befunde und Diagnosen sowie dem klinischen Verlauf sollte zum Zeitpunkt der Einschätzung der Sporttauglichkeit erneut eine sorgfältige Anamnese in Hinblick auf COVID-19 – typische Symptome vorgenommen werden.
Gerne helfe ich Ihnen in meiner Ordination, ihnen den Weg zurück zum Spitzensport zu erleichtern und Sie dabei zu begleiten
Ihre Dr. Tania Fuchs