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Künstliche Intelligenz verbessert Behandlung von Frauen mit Herzinfarkt
4. Oktober 2022![](https://www.kardio-fuchs.wien/dev/wp-content/uploads/2022/11/Labor.jpg)
Laborwerte bei Herzerkrankungen
12. November 2022Eine sogenannte Polypille, die drei verschiedene Medikamente enthält, kann laut einer aktuellen Studie dazu beitragen, das Risiko für einen erneuten Herzinfarkt zu senken.
Jährlich erleiden etwa 30.000 Menschen in Österreich einen Herzinfarkt. Die Sterblichkeit bei einem solchen ist zwar seit Jahren rückläufig, die Betroffenen müssen aber in der Folge langfristig medikamentös versorgt werden. Und zwar gleich mit mehreren Arzneien.
Das Problem dabei: Viele Patientinnen und Patienten nehmen ihre Tabletten nicht konsequent und regelmäßig ein.
Die Polypille und ihre Inhaltsstoffe
Abhilfe soll deshalb eine Polypille schaffen, die – wie es der Name beschreibt – gleich mehrere Wirkstoffe vereint.Zusammengesetzt wurde diese von Prof. Dr. Valentin Fuster, Direktor des Mount Sinai Heart und Generaldirektor des spanischen Nationalzentrums für Herz-Kreislauf-Forschung, und seinem Team. Die Polypille enthält drei der wichtigsten Herzmedikamente, um das Risiko von weiteren Herzinfarkten, Schlaganfällen und anderen Herzproblemen erheblich zu verringern: Aspirin zur Verhinderung von Thrombenbildungen in den Koronararterien, den ACE-Hemmer Ramipril zur Blutdrucksenkung sowie den Cholesterinsenker Atorvastatin.
Groß angelegte Studie durchgeführt
Die Wirkung des Kombinationsmedikamentes zur Vorsorge nach einem ersten Herzinfarkt wurde im Zuge einer großangelegten Studie beurteilt und kürzlich im Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Dafür wurden
2.500 Patientinnen und Patienten aus sieben europäischen Ländern untersucht. Sie alle hatten in den letzten sechs Monaten einen Herzinfarkt erlitten.
Eine Hälfte der Teilnehmenden nahm die Polypille ein, während die andere Hälfte den üblichen Behandlungsstandard in Form mehrerer Medikamente erhielt.
Überlebenschance vergrößert
Nach einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von drei Jahren, konnten die Forschenden berichten, dass Mitglieder der Polypillen-Gruppe um ein Drittel weniger an einem kardiovaskulären Ereignis starben als die Vergleichsgruppe.
Darüber hinaus hatten die Teilnehmenden ein um 24 Prozent geringeres Risiko einen erneuten Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. So stellte sich eine neuerliche akute Herz-Kreislauf-Erkrankung bei 9,5 Prozent der Polypillen-Probanden ein. In der Vergleichsgruppe war das bei 12,7 Prozent der Fall.
Therapietreue ist ausschlaggebend
Wahrscheinlich war die regelmäßigere Einnahme der Polypille für den positiven Effekt ausschlaggebend. Nach sechs Monaten nahmen noch 70,6 Prozent dieser Teilnehmenden ihre Wirkstoffkombination ein. In der Vergleichsgruppe waren es nur 62,7 Prozent.Noch gibt es die Polypille nicht auf dem Markt, Die nötigen Daten werden aber bald zur Überprüfung an die Food and Drug Administration eingereicht. Wenn Sie Fragen zur Therapie nach einem Herzinfarkt haben oder über Prophylaxe sprechen wollen, können Sie sich gerne einen Termin bei mir vereinbaren! Ihr Dr. Tania Fuchs, MSc.